Island - Insel der Vulkane

 

Dienstag, 18-04.23

Wir nähern uns Island, dem Ziel unserer Reise, schon von weiten sind die Schneebedeckten Berge zu sehen, es geht nun  ab zum Frühstück, es ist sonnig, später zieht ein wenig Nebel auf, doch ab 8:30 ist Island endlich in Sicht, wir passieren mehrere Wasserfälle bevor  pünktlich um  10:00 h das Schiff nach einer atemberaubenden Fahr durch den Fjord von Seyðisfjörður. In der kleinen isländischen Küstenstadt Seyðisfjörður anlegt. Hier wohnen rund 700 Menschen. Der lange, ruhige, tiefe Fjord von Seyðisfjördur schlängelt sich 17 Kilometer von seiner Mündung bis zum Kopf des Fjords, wo die gleichnamige Stadt unter den Bergen Strandartindur und Bjolfur liegt. Schon jetzt fallen uns alten, farbenfrohen Häuser von Seyðisfjörður auf und erinnern uns ein bisschen an Tobermory auf der schottischen Insel Mull. Die Blaue Kirche in Seyðisfjörður ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Islands.

 

 

Doch gleich nach der Landung des Schiffes geht weiter, nach dem Motto: hier wird 'gerudert und nicht geschludert' , geht es mit dem Bus über den  über den Bergpass, nach Egilsstaðir der mit 2572 Einwohnern größten Stadt im Osten von Island. Die Stadt ist von neu angepflanzten Bäumen umgeben und wird auch wegen ihres warmen Klimas das Mallorca Islands genannt. Weiter gehts durch das Jöküllgebiet durchs Hochland. Wir erreichen Hverir am Námafjall. Kleine und große Schlammtöpfe voll von zäher bis sehr flüssigem, unablässig blubberndem, blaugrauem Schlamm. Man möchte den Finger hineinstecken, um zu sehen, ob der Schlamm wirklich heiß ist. 

 

 

Aus Steinhaufen, mal kniehoch, mal eineinhalb Meter hoch, produzieren ständig Wolken von Wasserdampf, an den Steinen setzen sich blauweiße und schwefelgelbe Ablagerungen ab. Das sind die oben genannten Fumarolen und Solfatare. Sie stoßen Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf aus, der bei Solfataren 100-250 °C heiß sein kann. Fumarolen hingegen können bis zu 800 Grad heiße Gase ausstoßen.

Der Schwefelwasserstoff sorgt für den charakteristischen Geruch nach faulen Eiern, der über dieser Landschaft liegen kann. Einige der mitgereisten Damen halten sich die Nase zu, Weicheier! Ungeachtet dessen geht es zu einem kleinen Mittagessen in dem Restaurant des nahegelegenen Thermalbades. Wir betrachten die Badenden im Myvatn Naturbad, die sich bei 2° Außentemperatur amüsieren. Unser Badezeug befindet sich sinnigerweise auf dem Schiff.

 

 

Es heißt, dass hier die amerikanischen Astronauten für die bevorstehende Marsexpedition trainierten, schon die Mondmission begann quasi hier. Das glauben wir gerne und ein wenig ehrfürchtig gehen wir durch diese rötliche, mit Lavasteinen bedeckte Landschaft, auf der sich schon im Jahre 1967 Neil Armstrong für seine erste Mondlandung vorbereitet hat.

 

Leben oder Pflanzen gibt es hier ebenso wenig wie auf dem Mars, nur Lavageröll.

 

 

Wir laufen eine ganze Weile durch dieses Gebiet, wie auf einer anderen Welt, bevor es weiter geht zu einem Lavapark. Kleine Hügel und Steinhaufen trafen in einem absoluten Chaos aus Felsen und Geröll aufeinander – ein toter Fleck, alles Leben von Vulkanlava zerstört,  vernarbt von Steinschlag. Es war, als hätte Gott sich diese Stelle als Müllhalde der Schöpfung ausgesucht und hier all den Sand und das Gestein deponiert, für die er anderswo keine Verwendung mehr hatte.

 

Immer in Sichtweite: der Vulkan Snaefall.

 

 

Dimmuborgir (dunkle Städte/Burgen) ist ein Feld mit dunklen Lavafelsen gleich östlich des Sees Mývatn. Durch das Gebiet ziehen sich mehrere Wanderwege verschiedener Dauer (von ein paar Minuten bis zu einigen Stunden und Schwierigkeitsgrade).

 

 

Der Lavapark Dimmuborgir wurde wie der Boden von Mývatn, als Laxárhraun yngra auf kam (Laxárhraun yngra stellt den Grund des Mývatn-Sees dar und erstreckt in der ganzen Länge bis hinunter in die Täler Laxárdalur und Aðaldalur, und runter bis zum Meer bei Skjálfandi.), durch den selben Vulkanausbruch erschaffen. Es sieht aus wie ein kreisförmiger Lavabogen mit einem Durchmesser von 2 km. Der höchste Punkt befindet sich mit 20 Metern in der Mitte des Bogens. Inmitten des Bogens finden wie eine faszinierende Pflanzenwelt mit einem kleinen Birkenwald, was die Landschaft umso umwerfender macht. Diese Gegend beherbergt außerdem viele Lavahöhlen und Gesteinsformationen, die damit für viele Besucher einen Lieblingsort darstellen. Dimmuborgir besitzt einige außergewöhliche Wanderwege, die extra geschaffen wurden, damit diese Region leichter erkundet werden kann.

 

 

Aus dieser Gegend stammen auch viele Volkssagen und es ist leicht zu erkennen, warum die Felsen einst mit Trollen, Elfen und Geistern verwechselt wurden – vor allem bei Dunkelheit und Nebel und angesichts der Tatsache, dass es früher keine Wege gab, die durch das Felsenlabyrinth führten. Einer Legende nach leben die isländischen Weihnachtsmänner („Jólasveinar") in dieser Region, und zwar alle 13!

 

Die versteinerten Trolle lassen wir hinter uns, Gott muss einen verdammt schlechten Tag gehabt haben, als er dieses hier alles erschuf. Wir verlassen diesen Ort. Wasserfälle, grasende Gänse, die berühmten Islandpferde, Rentiere und Schwäne ziehen nach und nach an uns vorbei.

 

Gegen 19:30 sind wir wieder beim Schiff, danach noch einen Spaziergang im Ort, und wir erinnern uns an die Erzählung unseres Reisebegleiters, dass in diesem Ort bei einer Schneelawine 14 Häuser vernichtet wurden.Wir sehen die Reste von einem dieser Häuser, die Bewohner befanden sich zum Zeitpunkt des Impakts nicht hier.

 

 

Mittwoch, 19.04.23

Der 2, Tag auf Island bricht an, nach all den Eindrücken des Vortags ist es ein wenig mühsam, sich erneut für ein relativ frühes Aufstehen zu motivieren. Doch der Zeitplan ist unerbittlich und so schleppe ich mich zum Frühstück, denn wenig später wartet der Bus zur nächsten Exkursion.

 

Zunächst geht es wieder nach  Egilsstaðir ein kurzer Stopp bei der Seeschlange Klifa. Dieser Lagarfljótwurm (isländisch Lagarfljótsormurinn), auch isländisches Wurmmonster genannt, ist ein Tier, das angeblich im Lagarfljót, einem See nahe der isländischen Stadt Egilsstaðir, leben soll. Ähnlich dem schottischen Nessie wird auch der Lagarfljótwurm als eine Art Seeschlange beschrieben, zu deren Länge die Angaben zwischen 10 und 90 Metern variieren. Die Vorstellung vom Lagarfljótwurm geht auf eine Sage zurück, die in Jón Árnasons Sammlung isländischer Volksmärchen und Legenden enthalten ist. Seit dem Jahr 1345 werden Sichtungen des Wurmes in verschiedenen Schriftstücken erwähnt.ächster Stopp: Gunnar Gunnarsons Hus,vorbei geht es durch das 740 ha große Hallormsstaðaskógur, in dem rund 80 verschiedene Arten von Bäumen wachsen.

 

 

Abseits der Touristenrouten befindet sich im Osten Islands ein Kleinod der Ruhe, welches auch kulinarische Überraschungen bietet. Die Rede ist von Skriðuklaustur. Dieser Ort hat seinen Ursprung in einer sehr alten Erzählung, die von einem Wunder berichtet und dazu führte, dass hier ein Kloster errichtet wurde.

 

In dieser Erzählung aus dem 15. Jahrhundert ist der Pastor von Valþjófsstaður auf dem Weg zu einem todkranken Menschen, um ihm den letzten Dienst zu erweisen. Aber auf dem Weg dorthin verliert er seinen Kelch und seine Patene eine Art Schale). Auf der Suche nach den verlorenen Gegenständen findet ern diese auf einem kleinen Hügel unterhalb des Hofes von Skriða. Der Kelch ist mit Wein gefüllt und von der Patene abgedeckt, auf der ein Brot liegt. Zur Erinnerung an dieses Wunder wurde dort eine Kapelle gebaut, die an der Stelle, wo der Kelch und die Patene gefunden wurden, einen Altar hatte. Später wurde dort das Kloster Skriðuklaustur gegründet, das bis zur Reformation bestand, dann aber verlassen wurde und verwitterte.

 

Erst fünf Jahrhunderte später wurden die Überreste gefunden und Archäologen gruben die Ruinen des alten Augustinerklosters aus. Das Ergebnis der umfangreichen Ausgrabungen sind die nun freigelegten Grundmauern und Umrisse der Gebäude des Klosters, die von einer Aussichtsplattform überschaut werden können. Die Ausgrabungsstätte ist begehbar und Hinweisschilder geben einem die notwendige Orientierung, in welchem Gebäudeteil oder Zimmer man sich befindet.

 

Eine weiterer Fund auf dem Gelände des Klosters ist das Grab des Vagabunden Jón Hrak. Von ihm berichten viele Legenden in Island. Das besondere ist, dass er entgegen der üblichen Tradition in nordsüdlicher Richtung begraben liegt. Der Dichter Stephan G. Stephansson schrieb dazu in einem Gedicht folgende Zeilen, die den meisten Isländern bekannt sind: „Es ist kalt im Rücken des Chors; da liegt der alte Jón Hrak. Jeder liegt begraben von Ost nach West, jeder, aber nicht Jón Hrak.“

 

 

Weiter gehrt es zu einer Naturausstellung, die ich aber erfolgt reich schwänze und eine Zigarette im Gras und in Ruhe rauche. Dann geht es vorbei an einem Kraftwerk bis hin zum Hengifoss.

 

Wie viele Wasserfälle verdankt der Hengifoss seine Entstehung der letzten Eiszeit. Im Fljótsdalur wälzte sich während der Eiszeit ein mächtiger Gletscher dem Meer entgegen und tiefte das Tal wegen seiner großen Masse sehr stark ein. Die kleineren Gletscher in den Nebentälern konnten wegen ihrer deutlich geringeren Masse die Täler nur wenig eintiefen. Nachdem die Gletscher am Ende der Eiszeit abgetaut waren, blieben an den Einmündungen der Nebentäler in das Haupttal Gefällestufen zurück. Oft haben die Wasserläufe der Nebentäler durch rückschreitende Erosion die Gefällestufe so weit zurückversetzt, das am Ausgang der Nebentals eine enge Schlucht entstanden ist. An härteren Gesteinsschichten wird wie am Hengifoss die Höhendifferenz durch einen Wasserfall überwunden.

 

 

Leider ist der letzte Teil des Aufstiegs gesperrt und so bleibt uns nichts Anderes übrig, als umzukehren und zu aller Freude erst einmal in  Egilstadir schoppen zu gehen. Ich genehmige mir einen Kaffee aus einem Coffeeshop, doch da schmeckte der Kaffee, den ich in Schottland mal mit Klopapier gefiltert hatte, doch eindeutig besser.

 

 

Dann noch ein letzter  Fotostopp vorm Hafen und es geht weiterzu einem 3-Gängemenü. Nach einem Abschieds-Wikingerpunsch in laterna magica winken wir Island  nach, als es so langsam am Horizont verschwindet, bis nur noch weiße Bergkuppen zu sehen sind.

 

 

Nebel zieht auf , 21:30 in Kabine, draußen sehr windig und feucht, wir sehen noch lange vom Deck aus zu, wie Islands Berge mit der Abendsonne verschmelzen.

 

 

zum Ende Fr 21.04.

 

Auch heute blieben wir von Info-Veranstaltungen nicht verschont, es folgt eine Brückenbesichtigung.

 

 

Treffen ist vor Cafeteria, Heðin holt uns ab und führt uns zur Brücke.

 

Diese Brücke ist im Vergleich zu den anderen Räumen des Schiffes, mal abgesehen von den Essbereichen, geradezu riesig.  Wir erfahren, dass bei 25-16 Knoten 3 Motoren das Schiff durch den Atlantik antreiben.

 

Über eines der Kommunikationssystem lauschen wir einem Notruf. Vor Aberdeen ist ein Mann über Bord gegangen, doch das ist leider außerhalb unserer Reichweite.

 

Der Käpt'n gesellt sich nach einer Weile hnzu und schaut eben so aus, wie Käpt'n Kirk, wenn er irgendwelche Alien an Bord seiner Brücke hat. Welcher Sternenschiffkäpitan hat schon gerne irgendwelche Klingonen auf der Brücke?

 

Aber schon bald ist er erlöst und es geht zum Mittagessen, Pause , dann Packen wir schon mal und es geht wieder an an Deck, die Hartgesottenen setzten sich dort zum Stricken hin. Mir fällt ein, dass ja Heute das große Derby in Hamburg läuft, also besorge ich mir für 4 Stunden (kostet an die 5 Euro) Internetzugang und verfolge die Fußballpartie.

 

 Gegen Abend ist ein  Wikingermenü geplant und zu den Trachten der Schildmaide an Bord wird alles aufgefahren, was die Kombüse hergibt, einfach super lecker und alles toll zurecht gemacht. Es gibt jede Menge Fisch, wenn auch brutal zerfetzt von der Billig-Reisetruppe, die weiter hinten von uns sitzt. es gibt merk würde Fische, die einen noch anschauen und jede Menge Kuchen mit ebenso reichhaltiger Sahne.

 

Wir orgeln uns ein letztes Mal auf der Norrøna so richtig voll.

 

Sa 22.04.

 

Am nächsten Morgen packen wir unsere restlichen Sachen und verlassen die Kabine ein wenig wehmütig pünktlich um 9.00 Uhr und warten vor Gangway, 10:00 Anlegen, 30 min später sind wir wieder im Bus, der Fahrer erkennt uns sofort wieder und bringt uns zum Hotel. Dann steigen wir in unseren Wagen und sehen ein letztes Mal die Norrøna, die weit hinten im Hafen liegt. Dann verlassen wir Hirtshals und fahren weiter nach Aarhus.

 

Wir machen eine kurze Pause und treffen einen Mitreisenden, auch ihm hat die Fahrt einfach nur toll gefallen. Dann steigt er in seinen Wagen und macht sich auf den langen Weg nach Lörrach.

 

Am frühen Abend sind wir wieder zu Hause. Wir kommen wieder!

 

 

 

 

 

nach oben